Für mich war dieser Wettkampf nach dem Nordseeman in Wilhelmshaven meine zweite Mitteldistanz und der erste Wettkampf in einer solchen Größenordnung. Wohin das Auge reicht, drehte sich in der wunderschönen Stadt Remich (Luxemburg) am 18. Juni 2023 alles um Triathlon und um diesen einen Wettkampf. Ein Highlight ist definitiv die einzigartige Streckenführung. Geschwommen wurde in der Mosel in Deutschland, Rad gefahren an den Weinbergen in Frankreich und gelaufen auf einer Promenade in Luxemburg. Somit fand dieses Rennen in drei verschiedenen Ländern statt. Eine einmalige Sache.
Am Morgen des Wettkampfs wurden die letzten Feinheiten in der Wechselzone präpariert und der Neoprenanzug wurde trotz 24 Grad Wassertemperatur angezogen. Die Nervosität wurde immer größer. Schließlich stand ich beim Start der Profimänner mitten in einer Traube Altersklassenathleten. Die Spannung stieg und ich sah auch den Athleten links und rechts neben mir die Nervosität an.
Bereits beim Start gegen 09:00 Uhr war es ziemlich warm. Ein paar Minuten nach den Profis sprang auch ich in die warme Mosel. Auf den ersten Metern bei meiner vermeintlich stärksten Disziplin fühlte ich mich gut und locker, sodass ich Athleten um Athleten überholen konnte. Nach 27:22 Minuten stieg ich aus dem Wasser.
Der Wechsel aufs Rad verlief reibungslos und es ging angefeuert von zahlreichen Zuschauern und Anfeuerungsrufen „Allez, Allez“ mit Vollgas auf der Straße entlang der Mosel. Die ersten knapp 40 Kilometer der Strecke waren absolut flach und dementsprechend schnell. Der Tacho zeigte kontinuierlich über 40km/h an. Dann war das Flachstück zu Ende und es ging nach einer scharfen Rechtskurve durch die Weinberge hinauf in die Höhenlage. Schnell wurden meine Befürchtungen wahr. Bei der ersten Kurbelumdrehung im Wiegetritt zogen sich meine Muskeln zusammen. Ich war mir zwar sicher, dass ich es in den nächsten Kilometern in den Griff bekommen könnte, aber gleichzeitig wusste ich auch, dass das kein gutes Zeichen war, denn ich hatte nicht einmal die Hälfte des Radfahrens absolviert. Die folgende Bergpassage fuhr sich recht unrund. Die Radstrecke führte mit einem wundervollen Blick auf die Weinberge durch ein paar kleinere Dörfer.
Mittlerweile war es verdammt warm geworden. Die Sonne brannte und mir tropfte der Schweiß aus dem Helm. Ich genoss die wenigen Abschnitte, die durch schattige Waldgebiete führten.
Beim Sprung runter vom Rad nach 2:32:28 Stunden merkte ich erneut, dass die knapp 750 Höhenmeter dann doch weitaus mehr von meinen Beinmuskeln abverlangt haben, als ich es mir vorgenommen hatte.
Ich schlüpfe in meine Laufschuhe und begab mich auf die Erste der drei Laufrunden. Die Strecke war schattenlos und die Mittagssonne brannte. Bei Kilometer 5,2 traf es mich dann plötzlich etwas härter. Ein hartnäckiger Krampf im Oberschenkel. Doch das sollte nur der Anfang einer langwierigen Laufstrecke sein. Ich kam zwar langsam wieder rein, doch die Krämpfe häuften sich und die Hitze verlangte alles von mir ab. Die letzte Runde begann. Ein Krampf nach dem anderen hinderte mich voranzukommen. Nach einer unglaublich harten letzten Runde bog ich schließlich in den Zielkanal, wo mich meine mitgereisten Supporter bereits seit einiger Zeit erwarteten.
Am Ende sprang eine Halbmarathonzeit von 01:47:01 Stunden für mich heraus. Dies lag deutlich unter dem Erwarteten. Im Ziel war ich aber dennoch froh überhaupt gefinisht zu haben und die Erfahrungen eines solchen Wettkampfs miterlebt zu haben. Die Endzeit betrug 04:53:53 Stunden und ich erreichte den 203. Gesamtplatz, sowie ein 12. Platz in der Altersklasse 18-24.

von Erik Rosenau

Categories: News

0 Comments

Schreibe einen Kommentar

Avatar placeholder

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert