Kai Sachtleber und Olaf Geserick erfolgreich in Valencia
Bei den Europameisterschaften der Altersklassen in Valencia, ausgetragen vom 25.09.2021 bis 26.09.2021, gingen aus Bärensicht Kai Sachtleber und Olaf Geserick am Samstag über die Sprintdistanz (750m/20km/5km) und Kai auch noch am Sonntag über die Olympische Distanz (1,5km/40km/10km) an den Start.
Start und Wechselzone waren jeweils im Jachthafen von Valencia, wobei direkt im Hafen geschwommen wurde, die Radstrecke verlief direkt durch die Stadt und die Laufstrecke führte entlang der Hafenpromenade.
Wie gewohnt gab es einige Startgruppen aufgeteilt nach Altersklassen, jedoch wurde aufgrund der Pandemie einzeln im Abstand von 3 Sekunden gestartet. Insgesamt waren die Vorschriften noch recht streng, Start nur mit negativem Test möglich (egal ob geimpft oder nicht) und es musste bis unmittelbar vor dem Start eine Maske getragen werden, ebenso wie direkt nach dem Zieleinlauf wieder.
Am Samstag ging erst Kai um 8:25 Uhr und 5 Minuten später dann Olaf auf die Strecke. Nach einem Sprung aus ca. 1,80 m Höhe wurde im Hafen im 25 °C warmen Wasser eine Runde geschwommen. Raus ging es über eine Rampe in die Wechselzone. Hier war der Betonboden sehr rutschig. Rad gefahren wurden dann zwei flache „Runden“, die eigentlich mehr sternförmig waren, jeweils mit 3 Wendepunkten pro Runde und diversen Kurven, also sehr technisch und mit vielen Antritten. Der Straßenbelag war nicht überall vorbildlich, es gab einige Schlaglöcher und es mussten auch Bahnschienen gequert werden, also war ständige Aufmerksamkeit gefragt.
Die Laufstrecke war als 2 Runden auf einer Wendepunktstrecke zu absolvieren. Das Laufen war super anstrengend, es war schönes Wetter, ca. 26 °C, aber weil es nachts vorher geregnet hatte, war die Luft eher wie in einer Waschküche.
Kai war in der Startgruppe mit allen Frauen älter als 50, wobei die AK 50 – 54 zuletzt ins Wasser durfte. Die AK hatten getrennte Schwimmkappenfarben, so dass man ungefähr wusste, wie viele Konkurrenten/innen vor einem waren. Kai ist vorne in der AK aus dem Wasser, mit der schnellsten Schwimmzeit, und dann zusammen mit einer Britin und der späteren Siegerin aufs Rad. Hier haben sich beide während des Rennens nicht aus den Augen verloren, wobei Kai aufgrund einer sehr starken Leistung zuerst in die Wechselzone kam, dort aber sofort von der Britin, einer sehr starken Läuferin, wieder überholt wurde. Kai wurde von einer weiteren laufstarken Britin, die über die Strecke zu fliegen schien, beim Laufen überholt und kam als Dritte der AK nach 1:09:32 in Ziel. Aufgrund des rollenden Starts war dennoch im Ziel nicht klar, ob es für einen Podiumsplatz gereicht hat oder nicht, erst die Ergebnisliste zeigte einen tollen 3. Platz.
Olaf war in der letzten Startgruppe mit den Männern zwischen 50 bis 59. Als starker Schwimmer musste er sich ebenfalls an vielen anderen Teilnehmern vorkämpfen, obwohl er ca. als 15. seiner Startgruppe gestartet ist und eigentlich entsprechend „Rückstand“ hatte. Es war während des Schwimmens nicht ersichtlich, wo man sich im Starterfeld befand. Die Radstrecke war sehr voll und Olaf musste schon beim Ausstieg aus dem Wasser um andere Starter herumlaufen. Er konnte alle bis auf einen Konkurrenten seiner AK einholen Auch Olaf musste sehr kämpfen beim Laufen und wurde von einem spanischen Konkurrenten überholt. Olaf wusste aber, dass er, wenn hier der Abstand nicht zu groß würde, trotzdem vor diesem platziert sein würde. Den späteren 2. hat Olaf überhaupt nicht gesehen, der Brite muss nach Olaf gestartet und auch nach ihm ins Ziel gekommen sein. 1:02:44 bedeuteten ebenfalls eine Bronzemedaille!
Am Sonntag startete Kai auch über die Olympische Distanz. Es war wieder eine Runde, jetzt aber natürlich 1500 m, im Hafen zu schwimmen. Die Radstrecke war 3 Runden lang, jetzt mit 5 Wendepunkten pro Runde und einer Brücke, die ein paar Höhenmeter mitbrachte. Die Laufrunde war wieder eine Wendepunktstrecke, 3 mal zu laufen. Kai war wieder in der vorletzten Startgruppe und das Prozedere war wie am Vortag. Nachdem Kai ca. als 10. der AK an den Start gegangen war, hatte sie nach dem Schwimmen schon einen deutlichen Vorspung. Nach erneut sehr starker Leistung auf dem Rad – die Belastung vom Vortag war erstaunlicherweise kaum zu merken – ging Kai immer noch als erst auf die Laufstrecke. Zwei Konkurrentinnen kamen heran, eine Britin und eine Schweizerin. Die Schweizerin hat Kai dann auch auf dem letzten km überholt. Trotzdem ist Kai mit Vollgas bis ins Ziel weiter gerannt, denn die Platzierung war wegen des rollenden Starts ja nicht klar! Im Zielkanal nach dem Zieleinlauf dann wurden Kai und die Schweizerin von einem Kampfrichter angehalten, der auf einem Smartphone den Live Ticker der Ergebnisse verfolge. Die Schweizerin durfte dann plötzlich gehen und Kai wurde von einer Helferin für die Dopingkontrolle abgeholt. Erst die Helferin hat ihr dann mitgeteilt, dass sie gewonnen hatte, d. h. Europameisterin war!
Zielzeit war 2:20:26, nur 14 Sekunden vor der Schweizerin und einer Britin, die 31 Sekunden langsamer war.
Nach dee Dopingkontrolle ging es direkt zur Siegerehrung und da wurden die Medaillen mit einem großen Krug Sangria bzw. Bier für Olaf begossen.