Europameisterschaften in Lissabon

Am letzten Wochenende im Mai fanden in Lissabon die Europameisterschaften der Sprint- und Kurzdistanz im Triathlon statt. Aus Oldenburger Sicht waren Olaf Geserick und Kai Sachtleber mit dabei.

Bevor es am Freitag auf die Sprintdistanz ging, bot der Veranstalter am Donnerstagmorgen an, die Radstrecke zu besichtigen. Diese Möglichkeit ließen sich circa 1000 Teilnehmer nicht entgehen und so ging es vom Messegeländer der Expo 1998 mit einer Polizeieskorte voran, entlang einiger Bürokomplexe auf eine Autobahn ähnliche Schnellstraße, die kurzerhand von der Polizei hierfür gesperrt wurde. Die Strecke verlief parallel zum Fluß/Fjord Tajo zur einen Seite und Industrieanlagen und Container zur anderen Seite. Nach 8,5km bog dann die Schnellstraße rechtwinklig ab und führte immer steiler werdend bis zum Wendepunkt (einem Kreisel), um anschließend auf der Gegenfahrbahn zunächst steil bergab mit böigem Seitenwind wieder zurück zu führen.

Abends gab es dann noch die obligatorische Nationenparade, bevor in der MEO Arena zur Pastaparty eingeladen wurde.
Für Freitag prognostizierte der Wetterbericht Schauer und starken Wind, zum Glück blieben die Schauer allerdings aus. Ab 11:00h erfolgten die Starts der einzelnen Altersklassen. Kai startete dann um 11:35Uhr zusammen mit den Starterinnen der AK 35 und 40, Olaf durfte 10 Minuten später mit der AK40 in das Wasser des Tajo springen. Geschwommen wurde ein N in einem künstlich angelegtem Becken vor dem Ozeanarium, das aus dem Tajo mit Atlantikwasser gespeist wurde. Dank 19,5°C Wassertemperatur war der Neoprenanzug erlaubt und versprach zusammen mit dem Salzwasser schnelle Schwimmzeiten.
Kai konnte sich bis zur ersten Boje vor der Olympiasiegering von Sidney behaupten, bevor sie sie ziehen lassen mußte und als 2. das Wasser verließ, Olaf beendete die 750m Schwimmen nach 9:50 min als 4. der Startgruppe und 2. der AK. Nach dem Sprint über eine rutschige Rampe zum Fahrrad in die komplett überdachte Wechselzone, ging es dann über einen holprigen Rad-/Fußweg auf die Radstrecke. Dort angelangt blies ein starker Wind die Teilnehmer entlang des Tajo, bevor es die abschließende Steigung zum „Wendekreisel“ hochging, bei der Olaf die Führung in seiner Startgruppe übernahm. Das anschließende Gefälle wurde dann zu einer Mutprobe, da der Wind nach einem kurzem geschützten Bereich, böig von der Seite wehte, so dass Olaf seine Führung direkt wieder verlor und von 2 Konkurrenten überholt wurde. Auf dem  Weg zurück wurde dann leider aus dem starken Rückenwind vom Anfang ein ebenso starker Gegenwind. Kai beendete das Radfahren auf Platz 4, Olaf erreichte als 2. zusammen mit dem späterem Europameister die Wechselzone. Aus der Wechselzone raus ging es dann am Startbereich vorbei und dann eine Rampe hinunter in die MEO Arena, dort einmal auf blauem Teppich durch die Halle und auf der anderen Seite über eine Rampe wieder hinaus und weiter entlang der Gastronomie der Messehallen des Expo Geländes um einen Wendepunkt und wieder zurück. Die Strecke war von den vorher gestarteten Teilnehmern recht voll, so daß ständig Überholmanöver durchgeführt oder hinter kleinen Gruppen kurz gewartet werden mußte. Nach 2 Runden fiel dann die Entscheidung. Kai mußte auf der Laufstrecke noch eine weitere Teilnehmerin passieren lassen und beendete das Rennen im Zielbogen in der MEO Arena auf Platz 5. Olaf lieferte sich in der ersten Runde noch einen Zweikampf mit dem späterem Europameister, mußte ihn allerdings dann ziehen lassen und wähnte sich dann im Ziel auf Platz 3. Die ersten Zwischenergebnisse zeigten dann allerdings einen bis dato nicht gesehenen Norweger auf Platz 1 und damit Platz 4 für Olaf. Im Lauf des Tages klärte allerdings die deutsche Teamleitung die Situation (der Norweger war nur eine Laufrunde gelaufen) und somit war Olaf Bronzemedaillengewinner der EM.
Der Samstag wurde dann zur Altstadtbesichtigung genutzt, bevor abends die Räder wieder eingecheckt werden mußten.
Am Sonntag wurde dann früh gestartet (Kai 7:50Uhr, Olaf 08:05Uhr), zum Glück war der Wind wieder auf ein normales Maß zurückgegangen. Für die 1500m Schwimmstrecke waren dann noch ein paar Bojen mehr gesetzt wurden, so daß ein enges M geschwommen werden mußte. Kai hatte es erneut mit der Olympiasiegerin zu tun und kam als 2. in die Wechselzone, Olaf erkämpfte sich vor der ersten Boje die Führung und kam als Erster nach 19:56min aus dem Wasser, dicht gefolgt vom frisch gebackenem Sprinteuropameister. Es mußte der Kurs der Sprintdistanz 2 mal gefahren werden, wobei Olaf permanent seinen Gegner im Nacken hatte. In der 2.Runde kamen dann noch 3 weitere Mitstreiter auf der Abfahrt vorbeigeschossen, so daß Olaf die Wechselzone als 5. erreichte. Kai ging als 6. auf die 10km Laufstrecke, die in 4 Runden zu laufen waren. War es am Freitag voll auf der Laufstrecke, dann war es diesmal überfüllt, da sich hier beinahe alle Starter wieder trafen. Kai konnte mit einer schnellen Laufzeit auf die Führenden Boden gutmachen, aber leider keine Konkurrentin mehr einholen und wurde 6. der Europameisterschaften. Olaf schnappte sich noch einen Mitbewerber und lief knapp hinter dem Dritten als Viertplatzierter durchs Ziel.
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