Multisport-EM auf Ibiza
Olaf Geserick Doppel-Europameister
Kai Sachtleber Vize-Europameisterin
Ende Oktober fand auf Ibiza die Multisport-EM statt. Während einer Woche starteten Sportler in den Disziplinen Sprint-/ und Kurzduathlon, Crossduathlon, Aquathlon, Crosstriathlon und dem Mitteldistanz Triathlon ausgerichtet an verschiedenen Orten auf der Insel.
Vom 1.TCO die Bären nahmen Olaf Geserick und Kai Sachtleber am Aquathlon und am MittelTriathlon teil.
Der Veranstalter des Aquathlons am Mittwoch warb schon vor der Veranstaltung mit einem Wettkampf während des Sonnenuntergangs in der Bucht und an der Promenade von Sant Antoni de Portmany und die Teilnehmer sollten nicht enttäuscht werden.
Die Teilnehmer hatten 1000m Schwimmen zu absolvieren mit Start mitten in der Bucht und anschließend 5km in 2 Runden entlang der Uferpromenade. Die Teilnehmer wurden in mehreren Gruppen mit einem Ausflugsdampfer in die Mitte der Bucht gefahren und durften das Schiff mit einem Sprung ins deutlich tiefgelegenere Wasser über den Bug verlassen. Nach kurzer Wartezeit bis alle Teilnehmer einer Startgruppe an der Startlinie angelangt waren, bei der man das klare Wasser mit dem bodenlosen Blick nach unten genießen konnte und gegen den Wellengang ankämpfen musste, erfolgte der Start.
Zunächst startete Kai (AK45) mit allen Starterinnen über 40 Jahren um 17:55Uhr in einer Startgruppe. Olaf (AK50) folgte mit der nächsten Fähre ½ Stunden später in einer Startgruppe mit der AK45 und 55. Nach einiger Aufregung beim Start, weil die Teilnehmer Mühe wegen des Wellengangs hatten auf einer (virtuellen) Linie zwischen den beiden Startbojen zu halten, ging es los. Das Schwimmen gestaltete sich trotz Wellengangs im 23°C warmen Wasser recht einfach, wobei ohne Neoprenanzug geschwommen wurde. Zunächst ging es ca. 700m geradeaus, bevor in Richtung Jachthafen abgebogen wurde, um dann die letzten 100m vorbei an Jachten in Millionenwerten die Rampe zur Wechselzone zu erreichen. Aufgrund der verschiedenen Altersklassen in einer Startgruppe gab es keinen Überblick über die eigene Position (beide 3. nach dem Schwimmen). Auf der 2-mal zu laufenden Wendepunktstrecke entlang der Uferpromenade gaben beide Aktiven ihr Bestes um die Platzierung zu verbessern und zu erkennen, wer direkter Konkurrent ist (Altersklasse auf der Wade). Dank der tiefstehenden Sonne war das aber relativ schwer, dafür konnte das Ambiente am Rande der Strecke genossen werden, wenn man bei voller Anstrengung dazu in der Lage war.
Im Ziel heiß es dann warten auf die Ergebnisse und Diskussion mit den anderen Teilnehmern über die erreichte Platzierung. Kai ging davon aus 4. geworden zu sein, Olaf meinte sogar gewonnen zu haben. Als die Ergebnisse herauskamen, gab es dann eine Überraschung. Olaf war 4. Und 3 vorher nie gesehene Italiener waren vor ihm?!? Fast dasselbe Bild in der AK45 bei den Männern – 2 Italiener vor dem vermeintlichen Sieger. Nach einiger Aufregung und Einspruch beim Wettkampfgericht kam dann die Auflösung – die Italiener hatten alle die falsche Badekappenfarbe (je Startgruppe unterschiedlich) und waren in der falschen Startgruppe gestartet. Damit stand dann fest, dass Olaf neuer Europameister in seiner Altersklasse war. Kai verpasste ganz knapp als 4. eine Medaille.
Nach langwieriger Siegerehrung ging es dann zurück zum Mietwagen mit den zurückgelassenen Neoprenanzügen – nur das der alte löchrige Anzug von Kai aus dem verschlossenen Kofferraum geklaut worden war, der viel Neuere von Olaf wurde wohl nicht als Neo erkannt und zurückgelassen.
Nach 2 Erholungstagen sollte dann am Samstag ab 13:30Uhr die Mittel-Triathlon EM in Ibiza-Stadt am Playa de Bossa starten. Allerdings, hatte das Wetter zunächst etwas dagegen. Starke Gewitter mit Platz- und Starkregen zogen den Vormittag über Ibiza und es sah nach einem Ausfall der Veranstaltung aus. Die Athleten mussten bis 13:00Uhr in die Wechselzone einchecken, da glücklicherweise kurz vorher dann doch das Gewitter nachließ, wurde kurzerhand der Neoprenanzug angezogen (Kai hatte sich inzwischen einen Neuen gekauft) und mit dem Rad über teilweise überflutete Straßen zum Start gefahren. Dann hieß es warten – kommen die Gewitter zurück und wie ist der Zustand der Straßen? Schließlich – aufgrund von Überschwemmungen auf der Radstrecke wurde die Radstrecke auf 45km begrenzt. Um 15Uhr erfolgte dann endlich der erste Start und im Abstand von 2 Minuten dann die verschiedenen Startgruppen mit den Altersklassen.
Es galt 2km vom Strand, um eine kleine Insel herum und wieder zurück zu schwimmen. Auf der Meerseite der Insel kam dann eine verstärkte Dünung ins Spiel, die den Teilnehmern das Schwimmen und orientieren erschwerte. Olaf war in der 3. Männergruppe und kam gut vom Start weg. Nach kurzer Zeit wurde bereits die zuvor gestartete Gruppe eingeholt und der Rest der Strecke galt es einen günstigen Weg um alle anderen Starter herum zu finden. Olaf gelang das ganz gut und überholte den Großteil der jüngeren Starter der vorhergestarteten Gruppen. Kai startete in der 2. Frauengruppe mit allen Männern vorweg und hatte dadurch noch erheblich mehr Kampf wegen der anderen Teilnehmer.
Beide kamen unter den Ersten ihrer Gruppe aus dem Wasser, bei den vielen Startern war es allerdings schwer einen Überblick zu bekommen. Nachdem es in der Zeit vor dem Start trocken gewesen war, kam mittlerweile wieder Regen auf, der die Teilnehmer für den Rest des Wettkampfes immer wieder begleitete.
Nach einem langen Weg durch die Wechselzone entlang der Uferpromenade ging es auf einer zunächst flachen, dann immer bergigeren Radstrecke einmal quer über die Insel und zurück zum Strand. Nach dem zwar verkürztem aber kraftraubenden Radfahren dank böigen Windes sowie teilweise noch überschwemmten Straßen, musste dann nach Wiederabsteigen vom Rad die 21km lange Laufstrecke absolviert werden. Diese führte vom Strand durch die Innenstadt zum Hafen und dann in 3 Runden entlang der Hafenanlagen in einem steilen Anstieg mit nassem rutschigen Kopfsteinpflaster durch das Kastell in die Altstadt, dort ein Stück entlang der Stadtmauer mit Blick auf den Hafen und zurück durch einen Stadtturm mit steilen abfallenden Kopfsteinpflasterstufen wieder in die Innenstadt. Beide Oldenburger liefen ein konstant hohes Tempo und kamen unbeschadet über die Gefahrstücke. In der ersten Laufrunde war es noch einigermaßen möglich einen Überblick über die eigene Position zu bekommen, danach waren zu viele Teilnehmer auf der Strecke, um wirklich herauszufinden wo der Einzelne lag. Nach Kampf mit einigen jüngeren Konkurrenten lief Olaf nach 3:21Std. ins Ziel; Kai erreichte das Ziel auf dem Fähranleger im Hafen nach 3:45Std..
Nachdem man sich verpflegt und umgezogen hatte und die sowieso nicht vorhandene Sonne untergegangen war, wurden die Ergebnisse verkündet und die Sensation war perfekt – Olaf gewann die AK50 wie schon beim Aquathlon und ist damit Doppel-Europameister; Kai wurde mit super Laufzeit knapp geschlagen Zweite und damit Silbermedaillengewinnerin.