Kai Sachtleber und Olaf Geserick erfolgreich in Olsztyn/Polen

Schon am Samstag wurden die Räder eingecheckt und dort hatte man schon den ersten Vorgeschmack auf das zu erwartende Wetter. Heftiger Wind und Regen bei 11°C. Über die vergangenen Tage konnte man auch verfolgen, wie der See immer kälter wurde. 

Glücklicherweise wurde der Wettkampf am Sonntag erst ab 13 Uhr gestartet und so war dann die Höchsttemperatur des Tages von 12°C erreicht. Glück gehabt, denn die Paratriahleten, die am Samstag ihren Wettkampf austrugen, durften aufgrund der kalten Lufttemperaturen nur einen Duathlon machen.

Kai ist in der Startgruppe mit allen Frauen älter als 50 um 13:20 gestartet, Olaf in einer eigenen Startgruppe der Männer der der AK 50 um 13:50 Uhr. 

Während es den ganzen Vormittag geregnet hatte, war es dann trocken und auch der Wind hatte deutlich nachgelassen, es wehte nur noch leicht vom Westen – fast wie in Norddeutschland.

Auf ging es ins kühle Nass, wobei man vom Sandstrand des Sees etwa 30 m raus zu einem Steg schwimmen musste bis man sich dann an einer Leine mit einer Hand festhalten sollte. Jetzt wurde auf das Startsignal gewartet. Allerdings war es trotz Neoprenanzug . . . brrr . . . kalt . . . die Wassertemperatur lag bei nur 14 °C. Mit einem Hornsignal ging es dann los, ca. 150 m bis zur ersten Boje, danach in einem großen Rechteck die 1500 m zurück zum Strand. Kai und Olaf konnte sich jeweils gut aus dem Startgetümmel lösen. Beide hatten etwas Atemproblemen (wohl wegen der Kälte) aber sind beide als erste ihrer Startgruppe aus dem Wasser gekommen. Kai hatte schon mit der ersten Boje die Führung übernommen, Olaf hat zwei seiner Konkurrenten bei der zweiten Boje abgehängt. Die großen orangenen Bojen waren sehr gut zu sehen und auch das Schwimmen vorbei an den langsameren Sportlern der vorherigen Startgruppen funktionierte problemlos. Der Weg in die Wechselzone war recht kurz und ab ging es auf’s Rad auf eine ca. 14 km Wendepunktstrecke, die 3 x zu fahren war, je 3 Wendepunkte pro Runde und leicht wellig. Kai konnte ihre Führung von ca. 3 Minuten noch leicht ausbauen. Es wurde insgesamt sehr fair gefahren und die Windschattenverbotsregeln wurden eingehalten, was aber auch wohl daran lag, dass einige Wettkampfrichter auf der Strecke unterwegs waren. Auf den nassen aber tiptop asphaltierten Straßen musste man an den Fahrbahnmarkierungen etwas vorsichtig sein, vor allem als noch ein recht starker Schauer vom Himmel kam und die fast getrockneten Straßenwieder klatschnass wurden. Olaf wurde vom späteren Sieger seiner AK auf der letzten Radrunde eingeholt und überholt. Kai konnte keine andere Frau ihrer AK in der Nähe sehen und wusste daher, dass sie immer noch in Führung lag.

Beim 2. Wechsel hatte sich dann die rechte Innensohle von Kai’s Laufschuhs verschoben, so dass sie ein bisschen länger als gewohnt in der Wechselzone zubrachte. Nicht hilfreich war, dass die Füße kalt und einigermaßen gefühllos waren. Leztendlich ist sie dann mit verschobener Sohle, also Falte im Schuh losgelaufen. Das war nicht sonderlich bequem, funktionierte aber. Olaf hatte einen super Wechsel hingelegt und wieder die Führung übernommen. Es mussten 4 Runden zu ca. 2,5 km gelaufen werden, mit zwei leichten Steigungen pro Runde. Es gab zwei Verpflegungsstellen pro Runde, die jedoch wegen des kalten Wetters nur vereinzelt genutzt wurden. Kai wurde im ihrer dritten Runde kurz nacheinander von zwei Britinnen ihrer AK überholt, und musste dann nochmal richtig Gas geben, um den 3. Platz zu halten. Nach 2:24:56 Stunden im Ziel wurde sie dann aber sofort von Mitarbeitern der polnischen Anti-Doping Agentur abgefangen, die ihr sagten, sie müsste zum Dopingtest, denn sie hätte die AK gewonnen. Das hieß, die beiden Britinnen hatten 1 Laufrunde Rückstand, sie kamen erst nach 2:35:12 Stunden bzw. 2:35:27 Stunden ins Ziel!

Olaf hatte aufgrund des späteren Starts auch noch eine Runde zu laufen, als Kai natürlich schon im Ziel war. Er war schon kurz nach dem Wechsel wieder vom späteren Sieger aus Polen überholt worden, gewann dann aber Silber vor einem Ungarn. Im Ziel konnte man sich aufgrund des Wetters leider nicht länger aufhalten, es wurde sofort kalt, denn während des Laufens hatte es auch wieder angefangen zu tröpfeln. Sehr schade, denn der Veranstaltungsort, ein öffentliches, frei zugänglches Bad mit Sandstränden, Stegen, Bootsverleih und mehreren Cafees, kostenlosen und tiptop sauberen Umkleideräumen, Duschen und Toiletten hätte sonst wirklich zum Zeitvertreib bis zur Siegerehrung eingeladen. Insgesamt war der See und die Gegend super schön, viel naturbelassene Landschaft und glasklares Wasser mit einwandfreier Wasserqualität. Ein Gutes hatte das kalte Wetter, Kai konnte zügig die Probe für die Dopingkontrolle abgeben (in Valencia letztes Jahr hatte sie dafür fast 2 Stunden gebraucht).

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