„Zu dem Wochenende lässt sich zwar nicht viel Gutes sagen, aber ich habe auf jeden Fall gemerkt, dass wir ein Team sind“ fasst Lilly Overberg den Wettkampf in Salzgitter zusammen. An Lilly war der Triathlon nicht ganz spurlos vorbeigegangen.
Nur zwei Tage vor dem Wettkampf war es überhaupt erst klar, wer für die Bärinnen an den Start gehen würde, da es im Vorfeld noch zwei kurzfristige Absagen gab. Doch schließlich stand das Team, unter anderem mit Ligh Knapp, die ihr Debüt in der zweiten Bundesliga feierte und zu Beginn der Saison noch eine Langdistanz erfolgreich finishte. Ebenfalls dabei waren Lilly Overberg, Eva Detmers und Kaija Budde, die ebenfalls kurzfristig eingesprungen war.
Über die bei diesem Wettkampf etwas länger als übliche Rad- und Laufstrecke hatten sich die Bärinnen schon im Vorfeld gefreut, da sie ihre Stärken vor allem in diesen Disziplinen vorweisen. Nach 800 Metern Schwimmen im Salzgitter See fanden alle vier Starterinnen eine Radgruppe und es schien, als würde der Wettkampf für alle gut weiterlaufen. Vor allem bei Kaija, die mit Leigh etwas später als Lilly und Eva aus dem Wasser kam, ging es direkt in der ersten der beiden Radrunden sehr schnell los. Durch viel Führungsarbeit mit ihrer Gruppe konnte sie viele Athletinnen ein und überholen. Leigh verpasste knapp die schnelle Gruppe um Kaija und musste allein oder nur in einer kleinen Gruppe fahren. Eva und Lilly waren gemeinsam Teil der ersten Verfolgergruppe. Leider fing es zu Beginn des Radfahrers leicht an zu regnen, so dass die Straßen glatt wurden und somit das Risiko für Stürze deutlich anstieg. An einer Kreuzung war sich Verfolgergruppe nicht einig über den weiteren Streckenverlauf. Dies verursachte schnell Unruhe. Plötzlich passierte es und die Erste in der Gruppe stürzte. Alle weiteren Athletinnen konnten nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Auch Lilly, die stärkste Athletin der Bärinnen, stürzte. Anders als manch andere Gestürzte konnte Lilly wieder aufs Rad steigen und kämpfte weiter. Doch nicht nur sie hatte Spuren vom Sturz, sondern auch ihr geliebtes Rennrad musste eine Speiche hergeben.
Als erste aus dem Team ging Eva auf die Laufstrecke. Eva war sehr knapp um den Sturz herumgekommen, machte sich aber während des gesamten restlichen Wettkampfes Sorgen um ihre gestürzte Teamkollegin. Trotzdem konnte sie in ihrer Lieblingsdisziplin, dem Laufen, eine sehr gute Leistung bringen, sodass sie als eine der Jüngsten im Feld als 12. ins Zeil kam. Dort erwartete sie dann aber die Nachricht, dass sie disqualifiziert worden war. Grund hierfür war, dass sie durch ihre Sorgen um Lilly ihre Nummer an der Penalty Box übersehen hatte. Die Zeitstrafe, die sie dort hätte verbüßen müssen, kam daher, dass sie ihren Helm in der Wechselzone nicht in der vorgeschriebenen Box platziert hatte. Als zweites auf die Laufstrecke ging Kaija und auch Leigh machte sich kurze Zeit später auf den Weg. Aufgrund ihres Sturzes wechselte Lilly als Letzte des Teams ins Laufen. Lilly dazu zu ihren Mannschaftkameradinnen: „Als ich nach meinem Sturz ziemlich alleine auf die Laufstrecke gegangen bin, wusste ich, dass ihr im Ziel auf mich wartet und das hat mich wirklich motiviert, auch die letzten Kilometer durchzuhalten.“ Und später im Ziel: „Ihr habt mir so geholfen und habt mich wieder aufgebaut, ich weiß nicht, was ich ohne euch gemacht hätte!“.
Aus dem von Pech durchzogene Rennen nimmt das Team dennoch mehr Motivation mit für den letzten Wettkampf der Saison. Dazu Eva: „Auch wenn der Sturz von Lilly den Wettkampf zu einer sehr unschönen Erfahrung gemacht hat, freue ich mich auf dem nächsten in Grimma.“
Kaija Budde (ed. Conny Kranczioch)